Achille Castiglioni

Achille Castiglioni wurde 1918 in Mailand geboren und widmet sich seit 1940 zusammen mit seinen Architektenbrüdern Livio (1911-1979) und Pier Giacomo (1913-1968) dem Experimentieren mit Industrieprodukten. Mit letzterem startete er nach seinem Abschluss in Architektur im Jahr 1944 eine Designtätigkeit, die durch die Erforschung „neuer“ Formen, Techniken und Materialien gekennzeichnet war und auf die Schaffung eines „integralen“ Designprozesses abzielte. Castiglioni ist einer der Gründer von ADI, der Vereinigung für Industriedesign, und Protagonist zahlreicher Ausgaben der Mailänder Triennale, bis hin zur „Nuova Triennale“ von 1979, wo er unter den zwölf italienischen Designern der „Design Collection“ vertreten ist ". Besondere Bedeutung erlangt die Rolle von Achille Castiglioni bei der Schaffung einiger der genialsten Objekte des modernen Designs, die in den unterschiedlichsten Typologien und mit internationalem Erfolg entworfen wurden, zusammen mit unzähligen Installationen, von denen für die Mailänder Triennale selbst bis hin zur Ausstellung der Zanotta-Kollektion im „Forum Design“ in Linz im Jahr 1980. Seine Entstehung ist in Essays über italienisches Design, in den Annalen des mehrfach verliehenen Compasso d'Oro sowie in den Sammlungen von dokumentiert die wichtigsten Designmuseen der Welt. Compasso d'Oro Award 1955 (Luminator-Lampe), 1960 (T 12 Palini-Stuhl), 1962 (Pitagora-Kaffeemaschine), 1964 (Spinamatic-Bierzapfanlage), 1967 (Headset für Simultanübersetzung), 1979 (Parentesi-Lampe), 1979 (Omsa Krankenhausbett), 1984 (Trockenbesteck). 1980 wurde das Studioarchiv seines Bruders Pier Giacomo vom Studienzentrum und Kommunikationsarchiv der Universität Parma erworben. 1984 wurde seine persönliche Wanderausstellung in Wien im Museum für Angewandte Kunst eröffnet, die später an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin, der Mailänder Triennale, dem Kunstgewerbemuseum in Zürich, dem Gemeentemuseum in Den Haag und dem Circulo des Bellas Artes in Madrid stattfand , Centre Georges Pompidou (Beaubourg) in Paris. 1986 widmete ihm das Rohsska Konstslöjdmuseet in Göteborg eine Ausstellung mit den Stücken, die er für Zanotta und Flos entworfen hatte. Viele der Hauptwerke von Achille Castiglioni sind im MOMA in New York vertreten, wo 2012 eine große Retrospektivausstellung stattfand: ACHILLE CASTIGLIONI DESIGN!. Neben dem American Museum stellen weitere bedeutende Galerien seine Werke aus, darunter: Victoria and Albert Museum in London, Kunstgewerbemuseum in Zürich, Staatliches Museum für Angewandte Kunst in München, Design Museum in Prato, Uneleckoprumyslove Museum in Prag, Israel Museum in Jerusalem, Das Denver Art Museum, das Vitra Design Museum in Weil am Rhein, das Angewandte Kunst Museum in Hamburg und Köln. Achille Castiglioni entwarf zusammen mit seinem Bruder Pier Giacomo Serienobjekte für Unternehmen wie Kartell, Zanotta, Flos, Bernini, Siemens, Knoll, Poggi, Lancia, Ideal Standard, Arflex, Alessi. Die gestalterische und kritische Tätigkeit (in der Zeit zwischen 1950 und 1960 mit der Zeitschrift „Stile Industria“ durchgeführt) ist mit der Lehrpraxis verbunden: seit 1969 freier Dozent, seit 1981 ist Achille Castiglioni Inhaber des Lehrstuhls für Möbel- und Designindustrieller an der Fakultät für Architektur des Polytechnikums Mailand.